15 Jahre Zusammengehen von Herrnhut und Ruppersdorf

Am 1. März 1994 wurde das Zusammengehen der Stadt Herrnhut und der Gemeinde Ruppersdorf durch die beiden Bürgermeister besiegelt. Damit wurde der Grundstein für eine nun 15 Jahre andauernde, erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt. Was damals sicher nicht so selbstverständlich war,  ist heute Realität und auch Normalität. Viele meinten doch, dass es überhaupt nicht ginge zwischen den „Herrnhutern“ und den „Ruppersdorfern“. Man hatte doch relativ wenig gemeinsam. Diesen skeptischen Stimmen kann man heute deutlich widersprechen bzw. gibt es sie nicht mehr.

Sicher, auch heute haben Herrnhuter und Ruppersdorfer nicht in allen Lebenslagen ständig mit einander zu tun. Aber warum auch? Niemand wollte doch mit der Aufgabe der Eigenständigkeit der Gemeinde Ruppersdorf deren Einwohner zu Herrnhutern machen. Die Ruppersdorfer sind das geblieben, was sie waren und die Herrnhuter auch.

Aber einen wesentlichen Unterschied hat es gegeben und den gibt es heute noch: Wir ziehen alle am gleichen Strang.

Wir haben uns über die Art und Weise des Zusammenlebens verständigt und füllen dies mit Leben aus. Auch wenn die Zusammenarbeit an manchen Stellen noch vertieft werden könnte, so sind die zurückliegenden Jahre doch eine überaus erfolgreiche Zeit gewesen. Und es ist eben wichtig, dass man sich nicht in zänkischem Kleinklein verliert, sondern das große Ganze im Auge behält und konstruktiv an der Entwicklung des Ortes arbeitet.

Ich selbst habe diese Zeit nur ganz am Rande miterlebt und ich will deshalb gern meinen Hut ziehen vor dem Mut und der Weitsicht der damaligen Entscheidungsträger. Mit der damaligen Entscheidung ist es gelungen, zwei in vielfältiger Hinsicht unterschiedliche Orte zusammenzubringen, die sich heute als lebensfähige und intakte Einheit darstellen. Und alle, die an dieser Entscheidung damals mitgewirkt haben, können darauf mit Stolz zurückblicken.

Das 15-jährige Jubiläum kann natürlich nicht ausreichend in diesem kleinen Beitrag gewürdigt werden und wir werden aus diesem Anlass im Herbst zu einem festlichen Abend einladen.

W. Riecke, Bürgermeister