Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren beschäftigt sich auch die neue Sonderausstellung im Heimatmuseum. Im Mittelpunkt steht das Geschehen rund um die Zerstörung insbesondere des Herrnhuter Stadtzentrums in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945. Anhand einer Vielzahl von Augenzeugenberichten wird versucht, die Ereignisse zu rekonstruieren.
Eine Chronologie verdeutlicht die zeitliche Abfolge dieser Tage. Den bekannten Ruinenzeichnungen von Arnold Meyer sind vergleichbare Fotos der Vorkriegszeit ebenso gegenübergestellt wie Aufnahmen der heutigen Situation von gleicher Stelle.
Auch inhaltlich zieht die Ausstellung den Bogen weiter über den vorsätzlich von Soldaten der Roten Armee gelegten Stadtbrand hinaus. So wird in einigen Momentaufnahmen die kommunale und kirchliche Lage in Herrnhut ab dem Beginn der 1930er Jahre skizziert. Zugleich zeigt die Ausstellung einige eindrucksvolle Fotografien und Dokumente, die das Leben in den Ruinen nach 1945 und die enormen Wiederaufbauleistungen deutlich machen. Schließlich geht es auch um den späteren Umgang mit diesem einschneidenden Ereignis in der Zeit der DDR und dem langen Ringen um eine angemessene Form des Gedenkens.
Sicher gehören die Zerstörungen am Kriegsende zu den dunkelsten Stunden in der Herrnhuter Ortsgeschichte. Auch wenn es nun schon 80 Jahre her ist, lohnt in diesem Zusammenhang auch heute noch das Nachdenken über Ursache und Wirkung, Schuld und Vergebung, Verlust und Neuanfang. Unsere neue Ausstellung möchte einen kleinen Beitrag zu dieser komplexen und durchaus ambivalenten Thematik leisten. Zur Ausstellungseröffnung laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich am Sonntag, den 11.5.2025 um 11 Uhr in unser Museum ein!
Willem Riecke, Bürgermeister
Konrad Fischer, Kultur- und Fremdenverkehrsamt